Am vergangenen Dienstag war der FC 08 Homburg mit der gesamten 1. Mannschaft und dem Trainerteam im Rahmen einer Charity-Aktion rund ums Thema Mukoviszidose an der Homburger Uniklinik zu Gast.
Am Dienstag fand die jährliche vorweihnachtliche Charity-Aktion des FC 08 Homburg unter der Organisation von Thomas Höchst, Projektleiter Bildung und Schule beim FCH, an der Homburger Uniklinik statt. Dieses Mal stand die chronische Krankheit Mukoviszidose im Mittelpunkt. Die gesamte 1. Mannschaft, das Trainerteam sowie Geschäftsführer Rafael Kowollik fanden sich am Dienstag im neuen Hörsaal der Uniklinik ein. Dort wurde Vorträgen und Erfahrungsberichten von Patienten rund um die Krankheit Mukoviszidose gelauscht.
Mukoviszidose ist die häufigste vererbte Stoffwechselkrankheit in Mitteleuropa. In Deutschland leben etwa 8.000 Betroffene mit der Krankheit, der ein Gendefekt zu Grunde liegt. Durch eine Veränderung des CFTR-Gens kommt es zu einem defekten Ionenkanal, wodurch der Körper in vielen Organen einen sehr zähen Schleim produziert. Mukoviszidose beeinträchtigt nicht nur die Lunge, sondern auch viele andere Organe, wie die Bauchspeicheldrüse oder den Darm. Das berichtete Dr. Katharina Remke, Oberärztin der Allgemeinen Pädiatrie und Neonatalogie an der Homburger Uniklinik. Am UKS werden aktuell etwa 70 Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit Mukoviszidose ambulant und stationär behandelt. Die Betroffenen müssen täglich Behandlungen, wie Inhalationen, durchführen. Dank der Forschung konnte die Lebenserwartung mit Mukoviszidose mittlerweile auf etwa 67 Jahre gesteigert werden. Zum Vergleich: in den 80er-Jahren lag diese noch bei etwa 30 Jahren.
Neben der Oberärztin und verschiedenen Pflege- und Betreuungskräften war auch die Kinderinsel Homburg e.V., der Förderverein für kranke und chronisch kranke Kinder und Jugendliche im Saarland, mit der 1. Vorsitzenden Jenny Nguyen vor Ort. Auch die Mukoviszidose e.V. Regionalgruppe Saar-Pfalz berichtete in Form der 1. Vorsitzenden Evelyn Lill, deren Tochter Lena an Mukoviszidose erkrank ist und ebenfalls vor Ort war, von der Arbeit des Vereins. Die Gruppe Saar-Pfalz des Mukoviszidose e.V. ist die Anlaufstelle im Saarland und der Pfalz für Betroffene sowie deren Familie und Freunde. Dabei geben sie Hilfestellung zur Selbsthilfe und unterstützen und fördern die Forschung, die Möglichkeiten zur Therapie und Heilung sucht.
Besonders berührend wurde es, als zwei Mukoviszidose-Patienten von ihrem Leben mit der Krankheit berichteten. Die 24-Jährige Lena erzählte, dass sie erfreulicherweise dank neuer Medikamente, die sie seit einigen Jahren nimmt, mittlerweile recht gut mit der Krankheit leben kann. Dadurch wurde die Ansteckungsgefahr gehemmt, sie kann wieder mehr raus gehen und ist weniger häufig erkältet. Dennoch erzählte sie, dass sie als Kind aufgrund ihrer Krankheit zeitweise gehänselt wurde und es damals schwer für sie war, neue Freunde zu finden.
Auch der 17-Jährige Khalil war vor Ort, der diese Medikamente nicht nehmen kann und deswegen täglichen Behandlungen mit anderen Medikamenten ausgesetzt ist, die teilweise seinen Venen zerstören. Mehrfach war er dieses Jahr bereits stationär an der Uniklinik in Behandlung. Dennoch hat der 17-Jährige seine Lebensfreude nicht verloren. Khalil spielt selbst leidenschaftlich gern Fußball. Auch wenn ihm seine durch die Mukoviszidose geschwächte Kondition leider öfter einen Strich durch die Rechnung macht, lässt er sich den Spaß am Fußball nicht nehmen. Zudem ist Khalil seit zwei Jahren als Schiedsrichter tätig, was ihm ebenfalls sehr viel Freude bereitet, wie er berichtete.
Danke an Lena und Khalil, die mit ihren bewegenden Erfahrungsberichten zum Nachdenken angeregt haben, aber auch allen mit ihrer versprühten Lebensfreude immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberten.
FCH-Kapitän Mart Ristl teilte mit, dass die Mannschaft spontan zu dem Entschluss gekommen sei, ihren letzten Monatsbeitrag der Mannschaftskasse an die Mukoviszidose-Einrichtungen zu spenden. Der Verein wird die Summe auf einen vierstelligen Betrag erhöhen.
Zum Abschluss wurden vom FCH Geschenke an Lena und Khalil sowie an die anwesenden Ärzte, Pflegerinnen und ehrenamtlichen Engagierten verteilt. Auch für die gesamte Mukoviszidose-Station der Uniklinik wurde ein großer Geschenkkorb als Dankeschön für den Einsatz zusammengestellt, da ein Besuch der Station aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für die Patienten nicht möglich war. Alle wurden natürlich auch zu einem Heimspiel der Grün-Weißen ins Waldstadion eingeladen.
Vielen Dank für die Eindrücke und Erfahrungen, die wir rund um die Krankheit Mukoviszidose bekommen durften! Es war sehr interessant und berührend! Der FC 08 Homburg wünscht allen nur das Beste!
Ein Dank gilt auch Thomas Höchst, der diese Aktion wie immer toll organisiert hat.